Konzert
Apollo and Mercurius
(Uraufführung der Komposition von Thomas Hennig für zwei Pianos)
Mittwoch, 14. März 2018, 18:00 - 19:00 Uhr, Konzertsaal (UdK), Universität der Künste, Hardenbergstr. 33
Piano: Thomas Hennig, Jakub Sawicki
Die Idee zu diesem Konzertprojekt entstand nach einem Konzert anlässlich des Geburtstages des Nobelpreisträgers Gerhard Ertl im Jahr 2014 unter dem Motto "Musik trifft Wissenschaft - Wissenschaft trifft Musik", das gemeinsam vom Exzellenzcluster "UniCat" und dem Sonderforschungsbereich SFB 910 "Steuerung selbstorganisierender nichtlinearer Systeme" an der TU Berlin organisiert wurde.
Der Titel "Apollo und Mercurius" bezieht sich auf das Deckengemälde in der königlichen Loge der Oper La Fenice in Venedig, das die Apotheose der Künste und Wissenschaften zum Thema hat. Zum Gott Apollo gesellt sich Mercurius, der Götterbote, dessen Aufgabe die Übermittlung und Übertragung von Informationen ist.
Der erste Satz trägt den Titel "Transformation" und hat die Umformung und Veränderung motivisch-thematischen Materials in der Musik selbst zum Thema, der zweite und dritte Satz beziehen sich auf physikalische ("Magnetfelder") bzw. chemische ("Katalyse") Phänomene, die in musikalische Darstellungen transformiert wurden und vom Komponisten Eckehard Schöll bzw. Gerhard Ertl gewidmet sind. Die Polarität der Magnetfelder, die anziehenden und abstoßenden Bewegungsmuster, lassen sich mit tonalen Zentren vergleichen, die in sich geschlossene Strukturen bedingen, die ebenso Bewegung auslösen, sich gegenseitig abstoßen oder anziehen, ohne zu verschmelzen. Die Katalyse hingegen soll das chemische Prinzip der molekularen Transformation beschreiben. Der Katalysator hat hier die Rolle der musikalischen Klangvermittlung, die zunächst eine motivische Brücke bildet, die von zwei wesensfremden Motiven in jeweils anderer Richtung begehbar ist. Es kommt zu einer musikalischen ‚Reaktion‘ bei gleichzeitiger Abschiebung des ‚Katalysators‘, der unverändert zurück bleibt.